Sonntag, 21. August 2011

12.8.2011, 377

12. August, Sakaiminato (jap. 境港市, -shi) bis Tottori (jap. 鳥取市, -shi), 89,6km, 14101,69 Gesamtkm

Datum: 12.8.11
Tag: 377
TagesunterstützerIn:
von: Sakaiminato m NN 2
nach: Ketaka m NN 6
km 89,6
Gesamt km 14101,6954
km/h: 14,7
Fahrzeit 06:04
gesamte Fahrzeit: 1120:23:00
Anstieg in m pro h 48,63
Anstieg in m 295
Abfahrt in m: 291
höchster Punkt in m NN 59
Steigung/Gefälle 0,65
 
Die ersten 1,5 Stunden sind immer die schönsten, es ist kühl und es sind wenige Autos auf der Straße.   

 
Dann kommt die Sonne und der Verkehr und es wird eher unbequem. Zum Glück können wir nach einiger Zeit auf die kleine Straße wechseln und kommen an einem riesigen Friedhof vorbei, der in einem Film ein wichtiger Ort war.   

 
Es ist kurz vor dem O-bon (jap. お盆) oder nur Bon (das „O“ ist ein japanisches Honorativpräfix) und eine Menge Menschen sind auf dem Friedhof. Es geht weiter an der kleinen Straße, die leider irgendwann endet und wir sind wieder auf der großen. Bei einer Pause werden wir von einem Herrn auf Englisch angesprochen, das ist für uns ganz ungewohnt geworden. Ein weiterer Stop ist bei einem der Tourist-Infos, die sich hier aber immer mehr in Läden verwandeln mit einem riesigen Bildschirm zum Stauinfo auf der Autobahn (Filme der Autobahn) und einigen chaotischen, rein japanischen Flyern. Wir erstehen dort eine erstaunlich billige Melone und der Kauf löst an der Kasse ein Chaos aus. Es ist etwas mit der Melone nicht in Ordnung, das wissen wir: sie ist billig und der Klopftest war nicht gut. Sie ist viel zu reif und wird nicht viel Geschmack haben. Sie kostest aber auch nur umgerechnet einen Euro, nicht wie sonst in der Größe sieben. Also nehmen wir das mit dem Geschmack in Kauf. Aber dennoch, die Verkäufern will sie nicht verkaufen und es reden viele Frauen und Männer auf Japanisch auf Gunda ein. Irgendwann kommt eine Frau, die Englisch kann und erklärt die Aufregung: die Melone ist nicht gut – das wissen wir – und sie wird nur deswegen verkauft, weil sie auf den Altar für die Götter kommt. Nachdem geklärt ist, dass wir sie aber essen können und auch dürfen, erstehen wir sie. Es geht weiter, diesmal auf einem Feldweg, vorbei an vielen Feldern, die bewässert werden. Die Gegend hier ist erstaunlich trocken, alles ist reiner Sandboden und hier etwas anzubauen, bedeutet, Bewässerung durchgehend. So bekommen wir eine regelmäßige Dusche ab und staunen, was alles angebaut wird in einer Gegend, in der sonst nur Pinien wachsen. Kein Reis ist mehr zu sehen. Auf der Suche nach einem Mittagessen kommen wir zum Strand und sehen dort zwei überdachte Orte, die auch Essbares verkaufen. Es stellst sich als Badestrand heraus und das Essen ist gut. Wir bleiben unterm Dach während sich ein Gewitter zusammenschiebt, das aber nur mit Donner bei uns ankommt.   

 
Interessanterweise sind hier also die Leute, die sonst ihr klimatisiertes Auto kaum verlassen, in der prallesten Mittagshitze am Strand, viele davon im Wasser oder unter knappen Sonnenschirmen und gehen alle zwischen drei und vier. Das Lokal schließt um vier, da geht auch der Bademeister. Um 16:30 ist kein Mensch mehr da,   

 
dabei würde es jetzt doch erst angenehm. Jetzt sind alle im klimatisierten Auto auf dem Weg nach Hause. Was für ein seltsames Land, was diese Fragen angeht. Uns führt der Weg an einem Surf-Strand nach dem anderen vorbei, einer ist auch mit Musik, wenngleich auch da alles eingepackt wird. Kaum sind wir auf der großen Straße, geht die Huperei los und wir sind froh, als wir einen Laden und kurz darauf eine Tankstelle sehen. Als deutlich wird, dass die Straße sechsspurig den Hügel wieder hinaufgeht,   

 
bleiben wir kurentschlossen hinter der Tankstelle oben. Die Tankstellt macht um 20:00 zu. Der Nacht-Fern-Bus fährt kurz vorher ab und nun sind wir sozusagen alleine, abgesehen von den vielen Autos. Drei Männer laufen zum Strand und durch die frisch angepflanzte Dünenschonung wieder hoch. Immer wieder erstaunt uns, wie wenig Ahnung die Menschen hier von ihrer Umwelt zu haben scheinen. Die Sonne geht unter und wir sitzen eine Weile auf der Düne bis es dunkel genug ist zum Aufbauen.   

 
Das Wetter ändert sich, der Wind ist viel weniger und es gibt Tiefdruckgebiete, die um uns herum lungern, sagt die Zeitung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen