Montag, 22. August 2011

21. August 2011, 386

21. August, Ōno (jap. 大野市, -shi) bis Takayama (jap. 高山市, -shi), 34,5km, 14646,03 Gesamtkm

Datum: 21.8.11
Tag: 386
TagesunterstützerIn:
von: Shokava m NN
nach: Takayama m NN 614
km 34,5
Gesamt km 14646,0355
km/h: 13,6
Fahrzeit 02:31
gesamte Fahrzeit: 1165:12:00
Anstieg in m pro h 103,31
Anstieg in m 260
Abfahrt in m: 646
höchster Punkt in m NN 1086
Steigung/Gefälle 2,63 

Was für ein Scheiß-Wetter Teil 2.
Unser schlampiges Aufbauen rächt sich: wir wollten nicht vor dem Häuschen aufbauen weil wir dann so sehr im Blick gewesen wären und haben uns für den Platz daneben entschieden – obwohl uns schon am Abend eine Pütze anlächelt. Eben diese lächelt uns am Morgen im Zelt an. So ein Mist! Zum ersten Mal sind die Iso-Matten nass und das, obwohl es gar nicht schlimm geregnet hat. Das Zelt trieft.
Es regnet immer noch, wenn auch leicht. Wir haben das Häuschen daneben und entscheiden uns fürs Aufstehen um 6:30. Es ist grau, die Wolken hängen tief, es ist kalt. Immerhin können wir alles ins Häuschen transferieren, die dicken Schuhe rausholen und die Regenjacken. Das ist alles trocken. Auch der Schlafsack ist nicht nässer als sonst in den schwülen-heißen Nächten mit über 30 Grad. Nachdem alles eingepackt ist und unsere gelbe Tasche nun die Regen-Katastrophen-Tasche ist mit allem, was nass ist, fahren wir los und sind schnell über den ersten und den zweiten Pass gefahren. Manchmal ist sogar eine Ahnung von Sonne zu sehen, schütten tut es nur einmal. Wir kommen aus der Einsamkeit der Berge an eine Tourist-Info, also Info ohne Info, und sie ist komplett überfüllt. Die Autobahn ist direkt daneben. Wir stiefeln mit Regensachen, dicken Schuhen herum, die anderen mit hochhackigen Sandälchen, kurzen Hosen. Es muss lustig aussehen. Macht aber keinen Spaß. Wir hätten gerne einen heißen Tee getrunken. Aber nicht für das Geld.
Wir fahren weiter und sehen von weitem einen riesigen goldenen Bogen mit einer riesigen roten Kugel drauf und schauen uns das an. Es ist eine synkretistische Religion oder Organisation, Sukyo Mahikari, die dort ihren Welt-Schrein hat.   

 
So ganz schlau werden wir nicht daraus, aber schauen uns beeindruckt das Gebäude an.   

 
Es hat in der Haupthalle, die aussieht wie eine der Mega-Churches, einen erhöhten Schrein hinter Glas. Unterhalb des Glases ist ein Aquarium mit riesigen Goldfischen. Es gibt eine Extra-Loge, eine Orgel und ein Bühne.
Wir fahren weiter in die Stadt, die auch brechend voll ist. Langsam wird uns bewusst, dass heute Sonntag ist. Wir haben Sorge, keinen Platz in der Jugendherberge zu bekommen, aber als wir sie nach langem Suchen finden, ist sie beinahe leer. Unser Zelt ist jetzt fromm: es hängt mit allen Isomatten sowohl am Zaun der Tempelglocke als auch am Zaun des Tempels. Dort ist es überdacht. Vielleicht trocknet es trotz Regen.
Heute Abend ist das Bad zum ersten Mal deutlich wärmer als die Luft und es ist ein Vergnügen, ins heiße Wasser zu steigen. Überhaupt ist es ein Vergnügen, bei dem Scheiß-Wetter drinnen zu sein.

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