Samstag, 6. August 2011

4. August 2011, 369

4. August, Ashiya bis Höhoku, 78km, 13667,49 Gesamtkm

Datum: 4.8.11
Tag: 369
TagesunterstützerIn:
von: Ashiye m NN 7
nach: Höhoku m NN 14
km 78
Gesamt km 13667,4951
km/h: 13,1
Fahrzeit 05:56
gesamte Fahrzeit: 1088:43:00
Anstieg in m pro h 65,73
Anstieg in m 390
Abfahrt in m: 383
höchster Punkt in m NN 46
Steigung/Gefälle 0,99
 
Heute stehen wir früh auf und werden durch die Kühle des Morgens belohnt. Gestern haben wir festgestellt, das wir in einer Sackgasse sind, denn die Straße führt auf eine nur für Autos freigegebene Brücke. Wir müssen einen riesigen Umweg machen, um dann in die städtische Region zu kommen, in der jede, aber auch jede noch so kleine Brücke über was auch immer für Radfahrende gesperrt ist. Da wir dem nicht folgen können, fahren wir also zur Freude der Autofahrenden munter über die gesperrten Brücken und finden mit einiger Mühe die Fähre, denn die andere, spektakuläre Brücke, ist auch gesperrt. An der Fähre treffen wir auf einen englisch-sprechenden Karten-Verkäufer, das ist erwähnenswert, denn hier spricht im Grunde keiner Englisch, mit dem wir es so zu tun haben. Die Fähre bringt uns diesmal quer über die Straße von 関市, die wir schon längs mit der großen China-Japan-Fähre am 323. Tag gefahren sind. Jetzt setzen wir hier nach einem 1.753 km langen Abstecher auf die Inseln 四国 und 九州 unsere Route Bonn - 東京 fort.  

 
Das ist nicht lange her, aber da war noch Regenzeit und es stürmte und regnete. Damals ist unser Eindruck gewesen, dass die Küsten voller Industrie sind   

 
und sich direkt dahinter bewaldete Hügel erheben.  

 
Im Grunde stimmt der Eindruck. Nur dass die Industrie hier viel stärker ist, aber dafür aus der Hafenperspektive im Grunde gar nicht so schlimm.   

 
Die Straßen sind breit und sauber und es ist ein recht schönes Fahren. Die Fähre ist von der Art her eher eine Erlebnisfähre mit viel Musik und dazu ziemlich kurz. Auf der anderen Seite angekommen, füllen wir unsere Vorräte auf, so dass wir nicht immer auf die kleinen Ketten angewiesen sind, von der nur eine günstig ist. Sonst wird man in Japan mit Lebensmitteln arm. Für frisches Zeugs reicht es dann doch nicht, denn über einen Euro für einen Chemie-Apfel oder über zwei Euro für denselben Chemie-Pfirsich auszugeben, sind wir dann doch nicht bereit. Bleiben die Melonen, die es aber am Straßenrand günstiger gibt, immer noch ganz schön teuer, dafür dass sie direkt nebenan wachsen. Die Strecke ist schön, bis auf die Autofahrer, die sich auch hier im Stop-and-Go durch die Straßen schieben, daneben fährt der (leere) Zug. Wir finden einen ausgesprochen schönen Mittagsplatz unter dichten Bäumen   

 
bei einem Friedhof direkt am Meer.   

 
Wir sind nun am Japanischen Meer   

 
und dieses ist von den Stränden eher herunter gekommen und hier auch enorm dreckig. Umso aufwendiger sind die Häuser und die Gärten gestaltet, zu ihren Gunsten treten die Reisflächen in den Hintergrund. Nach dem Mittag ist es immer noch unglaublich heiß und wir fahren weiter an der Küste, jetzt bergauf und bergab. Bis auf die hupenden Autofahrer ist es aber wunderschön, zum Teil direkt am Meer, zum Teil über kleinere Berge. Unser Ziel ist ein Campingplatz direkt am Meer. Wir finden ihn mit der Kenntnis der entsprechenden Zeichen und er ist wirklich direkt am Meer. In dem Sinne, dass am Strand eine Reihe aufgebauter Zelte stehen, die mietbar sind, es einen Onsen (jap. 温泉, auf Karten und Schildern oft als oder (yu, heißes Wasser) dargestellt) gibt, die tagsüber aufhat und ein Klohaus. Wir bleiben dann lieber auf dem Parkplatz darüber, zusammen mit den Toten, und genießen den Sonnenuntergang am Strand.   

 
So einen Traumstrand gibt wohl in Europa kaum noch. Es ist ein mehrere Meter breiter, an die 1,5km langer Sandstrand der feinsten Sorte,   

 
mit Pinien im Hintergrund und einem lauen Meer. Heute geht die Sonne vorschriftgemäß unter,   

 
es sind kaum Wolkenbänke vorhanden,  

 
obwohl sich langsam ein paar Wolken von Osten heranschleichen, aber da lauert ja auch schon der nächste Taifun, den es inzwischen dreifach gibt. Wir brauche also bald mal irgendeine Zeitung oder irgendwas, um zu wissen, welche Auswirkungen das dann hier hat.
Immer wieder sind wir erstaunt, dass es kaum Touristen, hier am Strand an die zehn Jugendlichen, gibt. Dabei ist es so ein ideales Urlaubsland.

Übrigens: Vor 200 Tagen waren wir in تهران!

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