Donnerstag, 14. April 2011

13. und 14. April, 256, 257

14. April, Duschanbe (tadschikisch/russisch Душанбе, persischدوشنبه‎, wörtlich ‚Montag‘)

Gestern abend haben wir noch eine Mail von unserem netten Tadjiken bekommen und sind heute um 9:00 beim Segafredo mit ihm verabredet. Wir kopieren unsere Visa und sehen ihn schon dort stehen. Er macht den Permit heute für uns, so dass wir uns heute nachmittag wieder treffen. Anschließend laufen wir zur Post und schicken drei Postkarten ab, die einzigen drei, die wir hier abschicken können, denn danach gibt es keine Post mehr.
Heute ist es also wieder einmal der letzte Tag: wir packen alles, Wolfgang muss noch sein Rad reparieren. Es ist deutlich schwüler als die letzten Tage und morgen soll es gewittern und regnen. Wir bleiben also unserer Regentradition treu und fahren im Regen los.
Rieke und Thorsten bleiben hier und machen ihre Visumsangelegenheiten. Wir sind gespannt, ob wir die beiden in Murgab treffen. Das hängt davon ab, ob sie die reguläre Verlängerung für zwei Wochen machen oder auch wie wir ein neues Visum besorgen. Dushanbe ist in den knapp drei Wochen so grün geworden. Wir werden nun in einem dauernden Hin und Her der Natur sein, mal Frühling, mal Winter, mal Hitze. Je nach Höhe und je nach Sonnenschein.

13. April, Duschanbe (tadschikisch/russisch Душанбе, persischدوشنبه‎, wörtlich ‚Montag‘) 

Heute ist der große Tag.
Mit Rieke und Thorsten gehen wir in der Hitze, die schon am frühen Morgen herrscht zur Trolley und zu den Chinesen. Vor der Botschaft ist bereits eine große Schlange, der Tisch steht vor der Türe und es ist nach neun Uhr. Also gehen wir frohgemut ins Pförtnerhäuschen, werden wieder rausgeschickt. Wir warten mit allen anderen, die Schlange wird zum Knubbel. Irgendwann geht es los und die ersten dürfen rein. Wir werden dann auch reingerufen. Unser Visum ist da und wir sind schon beinahe ganz froh und wollen gehen, als unser Blick auf das Datum fällt: Einreise vor dem 8. Mai! Das geht nun mal gar nicht und wir reklamieren unser Visum. Es entspannen sich viele Diskussionen, neben uns ist ebenfalls eine Diskussion, auf den Wartestühlen ist ebenfalls eine Diskussion. Verstehen tuen wir nichts, also kommt die englisch sprechende Dame raus. Wir erklären, dass wir mit dem Visum nichts anfangen können. Der eine Bearbeiter sagt, dass wir eh innerhalb von drei Monaten einreisen können, die Chefin sagt, dass wir nur vier Wochen haben und die englisch sprechende Mitarbeiterin schaut ein wenig ratlos. Nachdem wir klargestellt haben, dass auch auf dem Antrag Juni steht und das auch im Computer steht, ist die Beweislage klar. Wir bekommen das neue Datum ins Visum geschrieben. Nun haben wir ein neues Datum, aber keine Unterschrift. Nun hoffen wir, dass das geht.
Wir rufen unsere Verbindungsmenschen zum Außenministerium an und treffen uns mit ihm im Café. Es gibt keine Verlängerung für vier Wochen. Es gibt nur ein neues Visum. Das eigentlich auch nicht, er macht das möglich. Also schieben wir unsere Pässe über den Tisch, zusammen mit 160 Dollar und 200 Somoni. Wir verabreden uns auf ein Telefonat am Nachmittag.
Anschließend suchen wir ein Ersatzteil für Wolfgangs Rad. Wir werden zum Basar im Süden geschickt, den wir gut finden. Es gibt neue Räder


und nach einigem Suchen auch zwei Stände mit ein wenig Ersatzteilen. Anschließend fahren wir zurück und essen beim Grill an der Oper. Es ist wenig und mäßig gut, das kann nicht der Botschaftstip sein. Dennoch ist es ok.
Wir fahren wieder ins Café, beobachten die nachmittäglichen Anbahnungsversuche und warten auf den Anruf. Wir rufen an und es stellt sich heraus, dass das Visum falsch ausgestellt ist. Er muss das noch ändern. Eine Stunde später ist es dann soweit, wir bekommen unsere Pässe wieder mit dem neuen Visum und dem alten Visum. Nun fehlt nur noch das Permit.
Reichlich müde fahren wir zurück und machen heute abend nichts mehr.